Der Bookmark-Dienst Mister Wong hat sein Logo überarbeitet: seit letzten Freitag ist der lachende Asiate Wong aus dem Logo verschwunden.

Der Umbau war notwendig geworden, da nach dem internationalen Start von Mister Wong vermehrt empörte Kommentare von div. amerikanische Nutzer aufkamen, die den deutschen Betreibern Rassismus vorwarfen.
Das Logo ist nun verändert worden und auch Wong-Gründer Kai Tietjen hat sich im offiziellen Unternehmens-Blog entschuldigt: „Es war nie meine Absicht, oder die des Unternehmens, die Gefühle andere mit dieser Illustration zu verletzen.“
Tja, schade eigentlich, mir hat das Logo eigentlich in der Orginal-Fassung besser gefallen und Rassismus konnte ich auch nicht erkennen. Aber nun ja, andere Länder, andere Sitten und Ansichten. Im Endeffekt lässt sich über diese Thematik im Sinne der politischer Korrektheit wohl lang und breit diskutieren. Ich bezweifele auf jeden Fall, das einer der Macher von Mister Wong irgendwelche rassistischen Hintergedanken bei dem Logo bzw. dem Namen hatte.
Aber nun ja, der Mitsubishi Pajero heißt in spanisch-sprechenden Ländern sowie in Nordamerika auch nicht Pajero sondern Montero, weil das spanische Wort pajero in der Vulgärsprache „Wichser“ bedeutet, was die Mitsubishi-Strategen erst zu spät festgestellt haben.
Die spinnen, die Amis.
Hat sich je ein Inder beschwert, dass Milka’s (Deppenapostroph!? ;)) Markenzeichen eine lila Kuh ist und das ihre Heiligkeit verletzt.
Hat je ein Afrikaner verlangt, dass Ärzte auch international keine weiße Kleidung tragen dürfen. Diese gilt dort unter den Medizinmännern als „Hexerkleidung“?
Ich verstehe nicht, was an einem lächelnden Avatar rassistisch sein soll. Und sowas kommt aus einem Land, dass bis in die 60er Jahre den Rassismus öffentlich Pflegte und bis heute noch nicht vollständig frei von dem Gedankengut der „Sklavenhaltung“ ist.
Tja, is halt net ganz einfach, es allen recht zu machen …
Eigentlich ist der Protest amerikanisch Nutzer gegen das Mister Wong Logo nicht verwunderlich. Wenn man sich die Political Correctness Debatte in den USA anschaut ist der Vorwurf das Logo sei rassistisch, vor diesem Hintergrund nur logisch und konsequent.
So Paradox oder unsinnig das vielleicht für uns Europäer sein mag, in Amerika hat Political Correctness viele Teile des gesellschaftlichen und politischen Lebens negativ oder positiv beeinflusst.
Political Correctness umfasst ein wirres Spektrum verschiedener Ideologien, Reformbewegungen und Utopien. Daher ist es auch ziemlich schwierig den Begriff exakt einzugrenzen. Denn meisten Definitionen ist gemeinsam, daß sich „Political Correctness“ mit Fragen zu Geschlecht, ethnischer oder nationaler Herkunft, Rassen und Religionszugehörigkeit und anderen persönlichen Merkmalen und Folgen für den Einzelnen auseinandersetzt.
Ein wesentlicher Bestandteil von PC ist die Reformierung der Sprache. Ziel ist dabei, beleidigende oder diskriminierende, wie sexistische oder rassistische, Äußerungen zu vermeiden. Logos sind ja oft auch eine Form der Bildsprache. Vor diesem Hintergrund ist der Vorwurf das Logo sei rassistisch vielleicht nachvollziehbar, für uns Europäer aber schwer zu verstehen.
Hier hätte die Geschäftsführung von Mister Wong (construktiv GmbH) nicht nur aus dem Blickwinkel des Marketing den amerikanischen Markt sehen sollen. Märkte lassen sich halt nicht immer nur in Zahlen messen.
prinzipiell ist es ja so, dass man manchmal mit äußerungen o.ä. in den bereich des rassistischen gerät, auch wenn man das gar nicht beabsichtigt. sobald sich jemand diskriminiert fühlt, sollte man auf jeden fall sein verhalten reflektieren.
dass in diesem fall allerdings beschwerden aus den usa kommen, deren einwohner generell zu extremen neigen, wundert mich nicht. da ist die eine hälfte rassistisch aus überzeugung, und die andere hälfte meint das ausgleichen zu müssen, indem sie jedes falsche husten als rassismus anprangert.
ich habe kein problem mit mr wong, und solange das kein asiate anders sieht, gibt es eigentlich keinen grund, das logo zu verbannen. andererseits habe ich verständinis für die defensive reaktion der wong-leute.
@Peter
Na ja, aber wer von Mister Wong hatte in der Startphase schon an eine Expansion in die USA gedacht? Ich vermute niemand … und auch wenn, das Logo/die Marke haben Sie bestimmt nicht auf irgendwelche „Unstimmigkeiten“ abgeklopft – mal abgesehen von den üblichen Verdächtigen wie Markenrecht etc.
@Herschel
Da lag doch aber der Knackpunkt, gerade weil sich amerikaner asiatischer Herkunft darüber aufgeregt haben, ist diese Diskussion ja entstanden.
@all
Is halt alles net so einfach …. aber zum Glück kann man über alles Reden.
okay, ich hätte vielleicht mal dem link folgen sollen…
naja, in diesem falle finde ich es gerechtfertigt, dass das männchen rausgenommen wurde. auch wenn ich es schön fand, können letztendlich nur asiaten entscheiden, ob es rassistisch ist, oder nicht.
> Na ja, aber wer von Mister Wong hatte in der
> Startphase schon an eine Expansion in die USA gedacht?
Diese Frage stellt sich nicht. Ein Angebot in’s Internet zu stellen ist implizit interational.
Tja, sollte man meinen, aber mal ehrlich, wer denkt schon international, wenn zunächst nur der deutschsprachige Raum abgedeckt werden soll?